Lines & ways

Lines & ways
Lines & ways

Drawing the lines takes seconds, sowing them takes hours, but walking them takes years.

Am Freitag 10. Juni wurde ein Kunstprojekt der Klasse 4D des Kunstgymnasiums Meran in den Räumen der ES gallery erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. "Lines & ways" ist der Titel dieser vielschichtigen, eindrucksvollen Arbeit, welche von Schüler/innen gemeinsam mit den in Meran lebenden Asylbewerbern gestaltet wurde.

Koordiniert von Elisabeth Hölzl und in Zusammenarbeit mit Astrid Chindamo vom Verein "Volontarius" entstand eine Arbeit, welche das sichtbare Zeichen für einen fruchtbaren künstlerischen Austausch zwischen der Lebenswelt der Schüler/innen und der der Geflüchteten darstellt und beispielgebend für ein sich veränderndes Europa sein soll, so der Galerist Erwin Seppi.

Auch anwesend war Bürgermeister Paul Rösch, welcher einen Vergleich mit der jüngeren europäischen Zeitgeschichte zog und appellierte vor aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht die Augen zu verschließen.

Direktor Martin Holzner unterstrich die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für seine Schule und erinnerte an das große Projekt "Auf der Flucht", das im Herbst am Gymme Meran stattgefunden hat. Der im Zuge jenes Projektes entstandene Kalender "In den Kleidern des Anderen" hatte für einiges mediales Aufsehen gesorgt.

Elisabeth Hölzl als Projektleiterin (dazu mehr demnächst auf der Kulturseite der Dolomiten) sprach über die Entstehung und Entwicklung dieser Arbeit im Rahmen ihres Unterrichts am Kunstgymnasium Meran. Seit Ende April hatten die Schüler/innen der Klasse 4D Kunst wöchentlich die Flüchtlingseinrichtung am Meraner Bahnhof besucht und gemeinsam mit den interessierten Asylbewerbern an einem großen Tuch gestickt. Auf diesem Tuch ist die geografische Karte Afrikas, Europas und Asiens abgebildet. Die Projektteilnehmer haben darauf die unterschiedlichen Routen eingezeichnet auf denen sie von ihrem Herkunftsland bis nach Meran gekommen sind. In einem zweiten Moment sind diese Routen dann gemeinsam auf das Tuch eingestickt wurden.   

Den Abschluss der Präsentation machte der aus Senegal stammende Alasana, der mit seiner spontanen und lebendigen Rede alle Anwesenden durch seine Lebensfreude begeisterte und sich bei allen Beteiligten bedankte. 

Die Ausstellung ist noch bis 18. Juni täglich zugänglich. Die SchülerInnen selbst werden bis Mittwoch vormittag Führungen anbieten. Nähere Infos unter www.es-projects.net.

 

Das Projekt wandert weiter. Die Wandarbeit wird die Kulisse für das Theaterstück "I am Europa" von „fabrikazzurro“ (17. bis 19. Juni) sein und daraufhin der Stadtgemeinde Meran für ein weiteres Projekt übergeben, dem der Bürgermeister bereits freudig entgegensieht.