Autorenlesung mit Toni Bernhart

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Bild entfernt.Wir durchleben gerade eine besondere Situation, die für niemanden einfach ist. Die Corona-Zahlen machen bittere Maßnahmen notwendig, schon seit Anfang November sind die Schüler*innen unseres Landes im Fernunterricht. Deshalb freut es uns umso mehr, dass wir trotz geschlossener Schule und Kontaktbeschränkungen am Donnerstag, den 3. Dezember eine Online-Lesung mit dem Dramatiker Toni Bernhart durchführen konnten.

Toni Bernhart, gebürtig aus Prad am Stilfserjoch, Dramatiker und Universitätsdozent in Stuttgart und Berlin, hat den Klassen 4A/sp, 5B/so, 5D/so und einer Schülergruppe aus der 4I/sob die Eingangs- und die Schluss-Szene aus der Komödie „Gschmuggelt  weard nicht mear“  vorgelesen. Im Anschluss bekamen die Schüler*innen die Gelegenheit, mit dem Autor in einen Austausch zu treten. Es entwickelte sich eine rege Diskussion über die Arbeitsbedingungen eines Dramatikers sowie über die besondere Wirkung des Dialektstückes.

Der zweite Teil der Autorenbegegnung war dem Drama „Aeneis“ gewidmet. Der Autor hat Vergils Epos im Jahre 2016 für das 5. Freie Theaterfestival in Innsbruck dramatisiert und aus dem vierten Buch, das die Liebesbeziehung zwischen Aeneis und Dido zum Inhalt hat, einige Passagen vorgelesen: In der ersten Szene bekennt Dido ihrer Schwester Anna, unsterblich in Aeneis verliebt zu sein, worauf Anna die Königin in dem Vorhaben bestärkt, Aeneis zu heiraten. In der nächsten Szene kommt der Baumeister zu Wort, der beklagt, dass alle Arbeiten zum Stillstand gekommen seien, weil Dido den Palast seit Monaten nicht verlassen hätte und sich mit dem geflüchteten Trojaner vergnügen würde. Schließlich las der Autor noch die Schlussszene aus dem vierten Buch: Nachdem es Dido nicht gelungen ist, Aeneis zu halten und dieser seine Reise fortsetzen wollte, beauftragt die verzweifelte Königin den Baumeister damit, einen hölzernen Turm errichten. Sie besteigt ihn, gibt den Befehl, ihn anzuzünden. Dann „stürzte sie sich in das blanke Schwert und in das Meer.“ Nach dieser dramatischen Schluss-Szene kamen nochmals die Schüler*innen zu Wort, auf deren Fragen der Autor ausführlich einging.   

Wir danken dem Autor Toni Bernhart für die anregende Lesung und dem Amt für Kultur für die großzügige Unterstützung.